Walter hat mir heute, nach der gestrigen Bergtour, eine wadenschonende Insel versprochen. Nur 15 Seemeilen östlich, ein Tipp des gestern getroffenen Seglerpaares. Auf die Insel Vågön und nach Grisslan sollte es gehen, eine windgeschützte Ankerbucht und ein kurzer Weg über die Insel zu einem ehemaligen Fischerdorf. Als wir ankamen überlegten wir uns kurz, das Sonnensegel aufzuspannen, um nicht wegzuschmelzen. Aber der Nordost bleibt uns ja treu und bringt auch immer eine kühlende Brise mit.
Der Weg zum Fischerdorf erwies sich später als etwas längerer Pfad durch einen mit beißwütigen Mücken und Ameisen gespickten Wald. Da halfen nur noch große Mengen Autan.
Die Häuser vom Fischerdorf auf der anderen Seite der Insel sind sehr gut erhalten, da sie heute als Feriensiedlung genutzt werden. Auch die obligatorische Kapelle mit Schlüssel am Haken fehlt nicht.
Wir konnten es nicht lassen und kraxelten auf den Felsen zum Aussichtspunkt. Ging – scheinbar sind wir jetzt im Training. Zurück durch den Mückenwald wollten wir nicht. Ein Wegweiser verleitete uns, den Rückweg an der Küste entlang anzutreten. Keine Mücken, dafür viele Steine und Felsen ohne Markierung nach dem Motto „Findet selber den Weg“. Wir kletterten hoch und runter und hatten am Ende wieder eine Trainingseinheit mehr im Fitnesstagebuch 💪. Aber keine Mücken. Dafür drei sehr schöne Steine, sogar ich habe einen schönen bunten eingesackt, den Walter dann (leider) tragen musste. Auf dieser Klettertour sammelten wir auch noch eine gute Portion Blüten von dem wilden Baldrian, der hier überall wächst. Der Duft ist einfach betörend. Mal sehen, ob wir aus den getrockneten Blüten einen beruhigenden Tee zaubern können.
Ordentlich durchgeschwitzt kamen wir zurück zur Salida. Auch das 12 Grad kalte Wasser konnte uns nicht davon abhalten, kurz einzutauchen und Schweiß und Autan abzuspülen. Zur Feier des Tages haben wir zum Abendessen eine Flasche gut gekühlten Weißwein geköpft. Wir wissen gar nicht, woher die kommt, von Diefenbachs ist sie jedenfalls nicht.
Und wie wir da so in der abendlichen Sonne im Cockpit saßen, dachte ich, dass es eigentlich nicht schöner sein könnte. Fehlen vielleicht noch die drei Palmen am Strand …





















