Letzte Nacht war sehr kurz. Erst das heftige Gewitter um Mitternacht, dann hat der Wecker um 4 Uhr (3 Uhr deutsche Zeit) geklingelt. Wir hatten eine Strecke mit möglicherweise zwei Etappen von ca. 35 und 15 Seemeilen vor uns und wollten nicht in den unbeständigen, mit Gewitterpotenzial aufgeladenen Spätnachmittag hineinsegeln.
Frühes Aufstehen hat den Vorteil, dass man mal einen Sonnenaufgang mitkriegt 😉.
Es gibt hier auch nicht mehr diese Fülle an Übernachtungsmöglichkeiten für Segler wie in Schweden, daher ist vorausschauende Planung mit Alternativen notwendig.
Maakalla ist vor ca. 600 Jahren aus dem Meer aufgetaucht und wurde von Fischern in Beschlag genommen. Es gibt keine Zäune, weil das Land allen gehört und die Hütten dürfen nicht verkauft, sondern nur vererbt werden. Einige der Fischerhütten werden heute als Ferienhäuser genutzt. Es gibt eine Kapelle und eine Hütte wurde als kleines Museum eingerichtet. Zwei Ausflugsschiffe bringen mittags für ein paar Stunden Besucher auf die Insel. Der Hafen ist sehr klein. Es gibt zwar zwei Stege, das Wasser ist dort aber für uns nicht tief genug. Also müssen wir am Pier der Ausflugsschiffe festmachen und rechtzeitig vor deren Eintreffen wieder wegfahren. Das hieß für uns heute konkret eine knappe Stunde Zeit für eine schnelle Besichtigungsrunde. Theoretisch kann man später wieder zurückkommen und auch am Pier übernachten, das wollten wir aber nicht und fuhren weiter. Gesegelt sind wir heute leider aus den bekannten Gründen wieder nicht ☹️.
In Pikku-Mansikka hatten wir Probleme, die richtige Hafeneinfahrt zu finden; es gibt dort nämlich zwei Häfen – einen für die Fischer und einen für die Freizeitboote. Auf dem Weg zum Jachthafen kam uns ein Motorboot entgegen und der Fahrer rief uns zu, dass wir in den anderen Hafen, also den Fischerhafen müssten; das Wasser wäre zu flach. Er fuhr dann sogar vor uns her und zeigte uns, wo wir anlegen könnten. Wieder einmal sind wir von der Freundlichkeit der Finnen begeistert.
Der Hafen hat den echten Charme eines Fischerhafens. Es gibt sogar frischen Fisch in Eisschränken in Selbstbedienung zu kaufen. Haben wir getan und es war saulecker. Ein Stück weiter wurden wir auf einen kleinen Strand aufmerksam gemacht und so kamen wir sogar noch zu einer Erfrischung im 24 Grad! warmen Ostseewasser. Das ist hier nicht salzig sondern säuerlich, weil eisenhaltig.
Jetzt am Abend kommt Leben in den Hafen, viele Autos füllen den Parkplatz und eine Menge junge Leute pilgern zu einem Haus am Ende des Hafens. Dort könnte heute noch eine Party steigen. Wir liegen an der Kaimauer direkt neben dem Parkplatz und fürchten um unsere Nachtruhe, wir haben ja schon ein Defizit von letzter Nacht.




















