Kein zuverlässiger Segelwind in Sicht

Agön ist mit guter Infrastruktur bestens für Feriengäste ausgerüstet. Es gibt sogar eine offene Hütte mit acht Betten und eine Sauna. Wir nutzten die schöne Abendsonne gestern für einen Spaziergang über die Insel von Storhamn, wo wir festgemacht hatten, zum Agöhamn. Der Wanderweg durch den Wald war bestens präpariert und führte durch Blaubeerbüsche und Heidekraut vorbei an einem kleinen See, an dessen Ufer sich ein Schwanenpaar häuslich niedergelassen hatte. Agöhamn besteht aus einer Feriensiedlung mit den typischen rot-weißen Schwedenhäusern, die in üppige Lupinenfelder gebettet sind, einer Kapelle mit Glockenturm und natürlich einem kleinen Hafen für Motorboote. Alles sehr liebevoll angelegt, aber zurzeit nur wenig bewohnt. 

Auf dem Rückweg wurden wir ein Stück von einer Erdkröte begleitet, die wir wohl aufgescheucht hatten. 

Heute früh ging es gleich weiter Richtung Norden, wir wollen ja zu den imposanten Höga Kusten. Zuerst segelten wir mit raumem, später dann leider wieder mit schaukeligem achterlichen Wind, bis uns dieser auch verließ und der Motor ran musste. Nach 42 Seemeilen und knapp zehn Stunden erreichten wir unser Ziel Lill-Lubban im Süden von Västernorrland, wo wir wieder Glück hatten und noch einen Platz am Steg ergattern konnten. Die Gegend hier ist auch sehr idyllisch. Auf einigen Steinen gegenüber in der Bucht führen Küstenseeschwalben ihre lebhaften Unterhaltungen und fischen das Abendessen für ihre hungrige Brut aus dem Wasser. Unser Abendessen genießen wir in der milden Abendsonne in der Plicht und lassen es uns gut gehen. 😎

Aber der Wind frischt wieder auf (jetzt, wo wir ihn nicht mehr brauchen) und kräftige Böen jagen Walter hoch, die Heckleine nachzurren. Auch eine zusätzliche Bugleine zum Steg wird gelegt, damit die Salida bleibt wo sie ist. Leider wird der Wind morgen, wenn wir weiterwollen, wieder abnehmen – der Segelspaß soll ja nicht zu groß werden ☹️