Sonntagssegeln ums berüchtigte Westkap

Die Etappe von Egersund nach Stavanger auf der Hintour vor 4 Wochen war ja eine echte Herausforderung mit kräftigen Böen, Regenschauern und großen Wellen. Unter anderem ist uns damals nach einer ungewollten Halse der Radarreflektor vom Mast geflogen und musste wieder zusammengeflickt werden. Ganz anders gestern, wo wir total entspannt bei mäßigem Wind gesegelt sind und uns bloß der Bootshaken vom Achterstag aufs Deck geknallt ist. Ich habe die Halterung im hohen Bogen ins Wasser fliegen sehen – und tschüss 😉

In Egersund sind wir nicht sofort in den Hafen gefahren, sondern haben eine Nacht in einer schönen Bucht, die wir von der Hinfahrt kannten, geankert. Es herrschte eine himmlische Ruhe und wir konnten so ein paar Stunden Schlaf nachholen.

Die Gegend lud zum Wandern ein und es gab gut ausgeschilderte Wanderwege, was ja nicht selbstverständlich ist. Wir sind vorsorglich mit Gummistiefeln losgezogen, schließlich hatte es letzte Woche fast ununterbrochen geregnet und wir hatten die Matschwege und -wiesen noch gut in Erinnerung. Dieses Mal blieben uns also die nassen Socken erspart. Dafür flossen bei mir so manche Schweißtropfen, denen ich mit einem Sprung ins kalte Wasser entgegenwirkte.

Als wir dann später in den Gästehafen von Egersund einfuhren, waren noch jede Menge Boxen frei, aber so nach und nach füllte sich der Hafen. Viele Boote wollen sich wie wir in einen sicheren Hafen verkrümeln, denn ab morgen zieht hier das nächste Sturmtief durch. Wir gehen davon aus, dass wir erst am Donnerstag weiterfahren können.

Wir haben im Hafen sechs deutsche Segelboote gezählt – das ist Rekord, seit wir in Norwegen unterwegs sind.