Ich wollte den Kick

Das Schöne am Ankern ist die Ruhe. Man schaukelt mitten in einer einsamen Bucht vor sich hin und ist umgeben von felsigen Inseln, die guten Schutz gegen den Wind bieten. Vor allem das Wasser ist in solchen Ankerbuchten, im Gegensatz zu den Hafenplätzen, sehr sauber. Das und das schöne Sommerwetter spornten mich an, endlich mal wieder in die kühlen Fluten einzutauchen – sehr kühle Fluten allerdings, bei 14 Grad. Ich ließ mich von der Bootsleiter ins Wasser fallen und der nachfolgende Adrenalinschub sorgte für einen Kick, nach dem man süchtig werden könnte. Also habe ich mich nach unserer Insel-Rundwanderung an einer günstigen Stelle noch einmal von den Felsen ins Wasser gleiten lassen und dafür anerkennendes Lob „Du bist aber mutig“ von Walter eingeheimst :-).

Heute sind wir weiter gen Westen gezogen und haben in Hanko, der südlichsten Stadt Finnlands, in einem preiswerten Vereinshafen festgemacht. Alternativ hätten wir auch für 75 Euro/Nacht (exkl. Strom) in der größten und teuersten Marina Finnlands anlegen können. Die 25 Seemeilen hierher haben wir zwischen Dutzenden von Schären zur Hälfte segelnd zurückgelegt.

Der Hafen macht einen sehr ruhigen Eindruck, es gibt nur 4 Gastlieger-Bojen, und das Café war nur bis zum 31.7. geöffnet. Irgendjemand hatte uns mal erzählt, dass die Segelsaison in Finnland und Schweden im August zu Ende ist. Solange sie ihre Häfen offen halten, soll es uns recht sein.

Morgen wollen wir das 9700 Einwohner zählende Städtchen Hanko erkunden und nach Spuren seiner jungen Vergangenheit Ausschau halten.