Manche Sachen muss man einfach aussitzen. Nach dem Gewitter am Freitagabend wurde es dann sehr ungemütlich. Für 24 Stunden waren wir bei Dauerregen und Sturm bis Stärke 10 auf dem Boot gefangen und wurden kräftig durchgeschüttelt. Nase raus nur im Notfall. Der Wind hat Kräfte freigesetzt, die unserem Bojenhaken arg zugesetzt haben. Da er verbogen aussah, ist Walter unerschrocken ins Wasser gestiegen und hat schwimmend noch eine zusätzliche Leine an der Boje festgemacht.
Den „Bootsarrest“ haben wir dann für längst überfällige Büroarbeiten genutzt: Walter hat die Route auf der Karte nachgetragen und ich hab die Bootskasse aktualisiert. Und es war mal Zeit, etwas aufwändiger zu kochen 🧑🍳.
Schon in der Nacht zu Sonntag ließen Sturm und Regen nach und wir konnten wieder etwas besser schlafen. Aber es hat sich merklich abgekühlt, wir müssen wieder Pullover und dicke Socken anziehen.
Nach dem Frühstück hielt uns drinnen nichts mehr – unsere Füße wollten bewegt werden. Die angrenzende Landzunge hatten wir schon vor zwei Tagen mit dem Fahrrad gestreift, heute wollten wir die Waldwege im ausgewiesenen „Rotary Park“ zu Fuß erkunden. Der Weg führte einmal rund um die Landzunge, mal hoch auf Felsen mit Blick auf die Zufahrt zum Hafen, mal runter in den mit Blaubeer- und Preiselbeerbüschen gespickten Wald. Zu Walters Freude sind wir über ein paar Pfifferlinge gestolpert, die natürlich in die mitgeführte Plastikbox gewandert sind.
Das Hinweisschild zur Villa Tallbo war mir schon vor ein paar Tagen ins Auge gestochen. Im Internet hatte ich gelesen, dass es am Wochenende ein Buffett geben soll – das wollte ich gerne ausprobieren. Nach dem Motto „All you can eat“ konnte man sich dann auch am großen Buffett-Tisch bedienen. Die Auswahl an Fisch- und Fleischgerichten war gut; die fünf verschiedenen Arten eingelegter Hering (ich) sowie der geräucherte und der gegrillte Lachs (Walter) waren für uns die Highlights. Drumherum jede Menge Salate, Aufläufe etc. So pappsatt war ich schon lange nicht mehr. Gut, dass wir noch ein paar Meter zu Fuß zum Boot zurückzulegen hatten.
Dann hieß es „Klar Schiff“ machen für die morgige Weiterfahrt. Der Wind hat mit dem Sturm auf Nord gedreht und sollte uns dann morgen kontinuierlich Richtung Åland-Inseln schieben.











