„Midsommar“ mit Techno und Klabautermann sowie einer tierischen Begegnung

Da die Chefredakteurin Kerstin zum jährlich stattfindenden Familientreffen fuhr, war jetzt Blogpause. Während sie mit Jung und Alt und bei sommerlichen Temperaturen die Wiedersehensfreude genoss, pfiff mir der Nordwind entgegen (natürlich gegenan). In einer Ankerbucht mit Boje lag die Salida sicher. Aber die schwedische Motorbootfraktion an Steuerbord übertönte mit Technoviervierteltaktendlosschleifen den Gesang der schwedischen Seglercrew an Backbord. Es wurde „Midsommar“ gefeiert 🥳

Der nächste Tag sah wettertechnisch nicht besser aus. Aber die Salida musste nicht die Küste gen Norden stampfen, sondern es ging durch den Väddö-Kanal. Zwei Brückenöffnungen waren nötig. Nach der zweiten Brücke bin ich nach 3 sm umgekehrt, zu dolle war der Gegenwind. Hinter der letzten Brücke gab es – quasi als kleine Entschädigung – eine gratis Liegeplatzstelle. Ich lechzte (nach drei Nächten Ankern) auf einen Landgang  zum Supermarkt. Nach drei Tagen kam endlich wieder was Warmes in den Bauch 😋 (Fischbuletten mit Kartoffelbrei). 

Die helle Nacht war ruhig, außer dass der Wind über den Kanal pfiff und zwei Jugendliche mit einem Hammer bewaffnet um 22:00 Uhr auf dem Steg herumklopften. (500 m weiter war eine teuere Marina, vielleicht wurden die von denen als Klabautermänner angeheuert? Keine Ahnung.)

Am Morgen pfiff der Wind immer noch. Er sollte aber schwächer werden. Also was für die Knochen getan und in das nahe Naturreservat gewalkt. Schöne Blumenwiesen empfingen mich – und vier Kühe. Wir glotzten uns an. Ich blieb stehen. Kein Bulle darunter. Trotzdem, die kamen alle Viere zielsicher hinterher. Ich die Bärentaktik angewandt. Beruhigend auf sie eingeredet und langsam weggegangen. Nutzte nichts. Sie kamen auf Anorakweite und schnüffelten an mir herum. Dann wurde es mir klar: Ich sollte mal wieder eine Marina anlaufen und duschen. Riech ich schon wie ein Bulle?😳