Jetzt sind wir wirklich auf dem Heimweg, nachdem wir heute die Ostsee von Dänemark nach Deutschland überquert haben. Sowohl gestern als auch heute unter Motor gegen Wind und Welle, was wir normalerweise nicht machen. Aber leider drückt uns die Zeit ein bisschen im Nacken, sodass wir auf den seit fast zwei Wochen vorherrschenden Ostwind keine Rücksicht mehr nehmen konnten.
Gestern waren wir zwischenzeitlich etwas irritiert bezüglich unserer vorausberechneten Route. Walters Navi schickte uns an der Nordküste von Lolland und später Falster Richtung Nordostzipfel. Dazu mussten wir auch durch zwei Brücken fahren. Beim näheren Hinsehen stellten wir fest, dass es eigentlich drei Brücken sind, eine davon noch im Bau. Durch’s Fernglas waren auch Bagger und Kräne gut zu sehen. Wir waren ein bisschen ratlos, weil wir außer den gelben Absperrtonnen keinerlei Fahrwasserbetonnung erkennen konnten und das Navi uns mitten durch das Sperrgebiet schicken wollte. Das geht natürlich nicht. Zum Glück funktionierte das Internet und ich googelte die Brücke. Und tatsächlich fand ich nach längerem Suchen eine Info, dass die Fahrrinne gesperrt ist. Mist, was jetzt?
Hinter uns waren zwei dänische Segler. Wir hofften, das die vielleicht den Weg kennen und wir uns hinten dran hängen können. Als aber klar wurde, dass beide „nur“ zum Spaß durch die Gegend segelten und nicht in unsere Richtung wollten, nahm Walter die Verfolgung auf, um von Boot zu Boot zu fragen. Und tatsächlich zeigte der Däne auf die linke Seite vom Kran und nickte. Uff, wir waren erleichtert und fuhren an die Baustelle ran. Aber, wie schon durchs Fernglas gesehen, überall nur gelbe Sperrtonnen.
Da kam auf der rechten Seite ein deutscher Segler mit direktem Kurs zügig auf die Brücke zu und zeigte uns somit den richtigen Weg für die Durchfahrt.
Eine Stunde später machten wir in Stubbeköbing fest. Eine sauteure Marina, aber kein WLAN und nur kaltes Wasser aus der Leitung. Diese Abzocker. Wir drehten noch eine Runde durch die Altstadt, um ein paar Lebensmittel, vor allem Schokolade, und Diesel für die lange Tour über die Ostsee zu kaufen. Der Marktplatz war ganz hübsch, und der Fisch hat geschmeckt. Es hätte in der Gegend hübschere Häfen gegeben, aber nicht die von uns benötigte Infrastruktur. Man kann nicht alles haben 😉
Heute haben wir dann nach 56 Seemeilen in 12 langen Stunden Stralsund erreicht und sind somit fast zu Hause. Höhepunkt war die 3 Seemeilen lange Segeleinlage an der Westseite von Hiddensee mit ordentlich Speed und Schräglage. Wenigstens einmal noch …
Die Wetterprognose für die nächsten Tage sieht nicht so gut aus; wenn es regnet und stürmt, müssen wir wieder abwettern.




















