Aus dem NOK zu den wilden Pferden

Das Internet ist leider nicht immer ausreichend zum Blog schreiben und verursacht dann einen kleinen Informationsstau. Aber es tut gut, wenn ungeduldig nachgefragt wird, wann es weitergeht 🙂 

Den Nord-Ostsee-Kanal passierten wir wie schon auf der Hinfahrt bei sengender Hitze. Etwas Verwirrung an der Schleuse Brunsbüttel: viele große Schiffe – wo sollen wir hin? Und wo ist „Nord alt“? Letztendlich ging dank Walters Funk alles ganz schnell und reibungslos vonstatten und wir konnten ohne große Warterei schleusen.

Da wir sehr früh gestartet waren, um den starken Tidestrom der Elbe zu nutzen, kamen wir gut voran. Ungefährer 10 km vor der Schleuse Kiel gibt es einen kleinen See, wo man gut übernachten kann. Das Wasser war ganz klar und lud uns nach dem Anlegen zu einer erfrischenden Abkühlung und zum Schweiß abwaschen ein. Vom nächtlichen Schiffsverkehr auf dem Kanal haben wir nicht mehr viel mitbekommen.

Nach der wahrscheinlich letzten Schleusung in dieser Saison empfingen uns am Morgen in der Kieler Förde gleich zwei Kriegsschiffe. Nichts wie weg! 

Aufgrund des angekündigten Sommerwetters mit Ostwinden hatten wir uns überlegt, nochmal Kurs auf die dänische Südsee zu nehmen und ein paar Tage Ostseefeeling zu genießen. Erstes Ziel gestern war Bagenkop auf Langeland, wo wir schon im Juni mit Sabine und Michael einen kurzen Stop eingelegt hatten. Nach einer 6 stündigen Tour mit Segel und Motor waren wir im Hafen -der ist fest in der Hand deutscher Segler, die Dänen trauen sich wohl fast gar nicht mehr rein 😉

Nach zwei Tagen, in denen wir nur auf dem Boot gesessen haben, mussten wir uns etwas bewegen, sonst kriegen wir Rücken. So starteten wir noch vor dem Abendessen zu einer Spazierrunde, noch nicht ahnend, dass wir die nie vergessen werden.

An einer Wiese hörten wir immer lauter werdendes Getrappel und plötzlich kam wie aus heiterem Himmel eine Herde Wildpferde aus dem angrenzenden Wald geschossen. Was für ein Erlebnis – mit offenem Maul standen wir da und staunten nur noch. Diese geballte Wildheit, so etwas hatten wir noch nie gesehen. Springende Hengste und kleine Fohlen, nah bei ihrer beschützenden Mutter, ganz dicht galoppierten sie alle an uns vorbei. Zum Glück hatte ich das Handy in der Hand und konnte ein paar Fotos schießen, leider nicht so gute. Wir hatten von den hier lebenden Wildpferden zwar schon gelesen, aber in dem Moment nicht damit gerechnet, sie zu sehen. Glücklich und dankbar, dass wir das erleben durften, liefen wir an der Küste, mit der untergehenden Sonne an der Seite, zurück zum Hafen. 

Heute sind wir noch einmal durch das Gebiet an der Südküste gewandert, aber die Pferde haben wir leider nicht mehr gesehen. War denen wahrscheinlich zu warm. Einer war heute glücklich: Walter. Der hat seine Steine wiedergefunden, nach den vielen Nordsee-Sandstränden 😉