Abschied von der Nordsee mit Donnerschlag

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Gestern lief mal alles nach Plan. Mit der aufgehenden Sonne verließen wir Norderney in Richtung Cuxhaven und nach 12 Stunden und 65 Seemeilen, davon 40 gesegelt, wurden wir mit der Elbeströmung in den Hafen hineingeschoben. 

Die Nordsee zeigte sich auf unserem letzten Törn in diesem Gewässer von ihrer schönsten Seite. Die Sonne schien den ganzen Tag, die Wellen waren moderat und der Südwind mit 3 bis 4 Windstärken genau richtig. So wünscht man sich das eigentlich immer. 

Unterwegs erlebten wir eine kleine Überraschung, als plötzlich hinter uns ein Kanonendonner ertönte und wir uns erschrocken umdrehten und ein Kriegsschiff hinter uns sahen. Die hatten doch tatsächlich geschossen!!! Zum Glück in die entgegengesetzte Richtung, also nach Westen, aber es waren überall auf der Nordsee bei dem schönen Wetter Segler unterwegs. Ich bin immer noch erschüttert, wenn ich darüber nachdenke.

Später dann viele Schiffe vor der Wesereinfahrt nach Bremerhaven und Küstenwache. Plötzlich tauchten 4 Militär-Schnellboote mit voller Besetzung und Taucher zwischen den Schiffen auf sowie Hubschrauber im Tiefflug. Irgend etwas war da los. Leider konnte ich durchs Fernglas nicht viel erkennen, es war zu weit weg. Ich musste gleich wieder an Bornholm vor zwei Jahren denken, als wir fast zum selben Zeitpunkt wie die Attentäter in der Gegend waren. 

Auf den letzten Meilen schwammen ab und zu Seehunde neben der Salida – die wollten sich wohl von uns verabschieden.
Zum Tagesausklang durfte es dann auch ein etwas größerer Manöverschluck aus der Rumbuddel sein – wir kippten ihn aber nicht in die Nordsee 😉
Heute musste Walter noch die See-Reeling reparieren, da war ein Bolzen abgebrochen und hatte das Kabel für das Vorderlicht mit abgerissen. Das werden wir noch brauchen, denn die Tage werden jetzt spürbar kürzer.

Morgen müssen wir auf dem Weg in den Nord-Ostsee-Kanal an den Gasterminals bei Brunsbüttel vorbeifahren – ich bin gespannt, welches Aufgebot uns dort nach dem Drohnen-Zwischenfall erwartet. Keine ruhigen Zeiten mehr für Segler