Tja, so ist das, wenn mittags Niedrigwasser ist. Da kannst du nicht mal schnell ins Meer hüpfen, da kannst du höchstens eine Wattwanderung machen und diverse Wat- und Stelzvögel beobachten. Wie heute passiert – Löffler, Säbelschnäbler, Austernfischer, Strandläufer und die verschiedensten Möwen.
15 km gewandert, 45 km Rad gefahren und ein Kleid und eine Bluse gekauft – so könnte man die beiden Tage auch in Kurzform beschreiben. Aber es war natürlich viel viel mehr …
Die Insel hat eine Fülle an Farben anzubieten: lila blühende Heide, pinke Platterbse, orange Vogelbeeren, Schwarze Krähenbeere, gelbes Ferkelkraut und hellblaue Bergsandglöckchen seien hier nur stellvertretend genannt. Dazu kommt natürlich noch der gelbe Sand, der weiße Muschelstrand, das blaue Meer und die grünen Polderflächen. Ist schon schön für die Augen.
Nachdem wir gestern die 31,4 m hohe Kaapsduin, die höchste Düne der Insel, erklommen hatten, bot sich uns eine atemberaubende Aussicht. Südlich über grüne Landschaft bis zum Leuchtturm und nördlich unendliche Sandwüste mit vielen Dünen, kleinen Lagunen und ganz hinten am Horizont, nach dem weißen Muschelstrand, der azurblaue Streifen Nordsee. Das war einfach nur schön. Eine Landschaft, um sich darin zu verlieren.
An den Lagunen warteten Gruppen von Vögeln auf das zurückkehrende Wasser – es sollte ihnen das Futter sozusagen Frei Haus vor den Schnabel liefern. Wir hatten auch überlegt, ob wir auf die Rückkehr des Wassers warten sollen – Badesachen und Handtücher waren im Rücksack – aber so viel Geduld wie die Vögel hatten wir dann doch nicht.
Heute blieben die Badesachen gleich zu Hause 😉 und wir machten uns mit dem Fahrrad auf, die weiteren Dörfer und Landschaften der Insel bis zur Ostseite zu erkunden. Riesige Wattflächen im Süden und Dünen im Norden prägen die gesamte Westseite der Insel. Der Osten hingegen besteht aus einer grünen und jetzt lila blühenden buckligen Heidelandschaft und zieht sich nochmal über viele Kilometer, die man allerdings wieder erwandern müsste. Wir schenkten uns den letzten Zipfel und machten auf dem Rückweg einen Abstecher in das hübsche Dorf Midsland – wir hatten Hunger. Und das war tatsächlich eine gute Wahl. Gleich hinter der Kirche erstreckte sich eine Straße, in der jedes Haus ein Restaurant, Café oder Geschäft beherbergte. Wir bekamen gut zu essen und ich Kleid und Bluse im Sommerschlussverkauf.
Die Salida wurde heute auch noch einmal mit Frischwasser und Diesel versorgt, damit sie uns morgen gut nach Ameland bringt – unsere letzte Station in den Niederlanden.




























