Zwei Tage Borkum zum Reinschnuppern

Auf Borkum braucht man einen fahrbaren Untersatz, um die Wege zwischen Yachthafen, City, Stränden und Natur zurückzulegen. Drei auf der Insel vorhandene Fortbewegungsmöglichkeiten haben wir gestern und heute getestet. Falls wir mit der Enkelfamilie herkommen sollten, wäre die Inselkleinbahn der absolute Renner. Eine rote Lok zieht viele bunte Waggons hinter sich her und fährt die Strecke zwischen Fährhafen und Bahnhof mit einem Zwischenstopp in gemütlichen 30 Minuten. Die Kinder werden es lieben!

Mit dem Linienbus kann man die Strecke auch ganz unromantisch bewältigen, der fährt sogar noch weiter bis zum Ostland. Alles das geht natürlich auch mit dem Fahrrad, was wir heute ausgetestet haben. 

Die City lockt auch hier mit prachtvollen alten Gebäuden, vielen Hotels, Cafés, Läden, einem Aquarium, Wellnessoasen, Leuchttürmen und und und …  Ein Regenguss trieb uns gestern gleich direkt in das Pfannkuchenhaus und schon hatten sie uns … Das Wetter ist eben gerade sehr gut für’s Geschäft 😉

Heute dann Walter’s Pflichtprogramm – Strände angucken. Der viel gepriesene Südstrand konnte uns nicht überzeugen, es war viel zu voll und besonders mir fehlte der weite Blick übers Wasser. Viel zu nah am Ufer zogen die Schiffe vorbei und sehr präsent waren die Industrieanlagen an der gegenüberliegenden holländischen Küste. Statt Dünen im Rücken hat man die leider notwendigen Befestigungsanlagen aus Beton. Aber Strand gibt es auf Borkum nun wirklich genug und ein Stückchen weiter tobt das kunterbunte quirlige Strandleben mit Kinderbelustigung, Kitesurfen und allem was das Herz begehrt. Uns haben besonders die hübschen bunten Strandzelte gefallen, die wir bisher noch nirgendwo anders gesehen hatten und die auch hier auf Borkum hergestellt werden. Nur hätte unser Bootshandtuch zwischen den bunten Zelten wohl keinen Platz gefunden. 

Eine besondere Attraktion ist die Seehund-Sandbank, die sich auf einer Landzunge direkt gegenüber dem Badestrand befindet und Einblicke in die Kinderstuben der hier lebenden Tiere freigibt. Blöd nur, wenn sie durch undisziplinierte Kitesurfer gestört werden.

Je weiter wir nach Osten fuhren (an dem obligatorischen Kleinflughafen mit ziemlich viel Betrieb vorbei), desto schöner wurde die unterverbaute Landschaft. Auf der einen Seite das Watt, feuchte blumenüberzogene Salzwiesen, dann die heidebedeckten Sanddünen, und Richtung Westen der breite breite Strand, nur von der Flut durch Priele unterbrochen. Ab und zu zwischen den Dünen tauchte ein nettes Restaurant auf, dessen gebratener Fisch sich mit dem stetig zunehmenden Wind verband. Über allem der gemischte Chor aus Möwen, Austernfischern, Gänsen und sonstigem Geflügel. Schlimm nur, wenn das Geschrei plötzlich panisch wird, weil sich ein Raubvogel an die Küken ranmacht …

Der Plan für morgen ist – natürlich unter Regenwolken – Holland zu erreichen.