Am Montag lud das Wetter zunächst zum längst fälligen Strandtag ein, um uns dann mit schwarzen Wolkenfronten doch wieder zu vertreiben. Es klappt einfach nicht in diesem Jahr, und auch an angekündigten Sonnentagen wird man leider nass.
Die Windprognose für Dienstag hatte sich zum Glück nicht verändert, sodass wir uns nach zehn Tagen auf Norderney endlich auf unseren Törn nach Borkum vorbereiten konnten. Die Tidenkalender für Norderney und Borkum wurden gezückt und das passende Zeitfenster festgelegt. Schließlich will man nicht gegen die Strömung vom Emsdelta ankämpfen und in Borkum bei auflaufendem Wasser durch die Hafeneinfahrt kommen. Das bedeutete in unserem Fall Abfahrt um 5 Uhr morgens.
Und so hat der Wecker gestern um vier geklingelt – gähn. Wir hatten beide schlecht geschlafen. Nachdem der Wind nachts auf die für’s Segeln günstige Richtung Ost gedreht hatte, lag die Salida allerdings unruhig am Steg und schaukelte und ruckte …
Ich hatte mich schon auf einen grandiosen Sonnenaufgang auf dem Meer gefreut, stattdessen begann es zu nieseln. Der Wind wehte nur schwach und so motorten wir erstmal den langen Umweg durch das Dovetief, um das gefährliche Norderneyer Seegatt zu umfahren, zurück ins offene Fahrwasser. Plötzlich wurden wir angefunkt. Ich schaute Walter verblüfft an. Hat da gerade jemand „Salida Salida …“ gesagt? Ein Stück weiter fuhr nur ein einziges Schiff, wir vermuteten ein Fischer, das dafür in Frage kam. Ein zweiter Ruf folgte, aber wir konnten nicht verstehen, worum es ging. Vorsichtshalber vergrößerten wir den Abstand zum Schiff. Leider bedeutete das für uns, von unserem Kurs abzuweichen und weiter in die entgegengesetzte Richtung zu fahren. Das ging eine ganze Weile so weiter, bis das Schiff dann endlich hinter uns vorbei fuhr und wir sehen konnten, dass es kein Fischer war sondern vermutlich Kabel verlegt wurden. Dem darf man natürlich nicht in die Quere kommen …
Ab da verlief der Törn wie geplant und wir konnte mal wieder richtig schön segeln. Und zwar mit Speed, sodass wir Borkum schon 2 Stunden vor Hochwasser erreichten. Die Hafeneinfahrt war ausgebaggert und am Steg ist ein Platz mit genügend Wassertiefe für uns frei, allerdings liegen wir bei Niedrigwasser mit dem Kiel im Schlick fest. Mit auflaufendem Hochwasser kommt das Boot dann automatisch wieder frei.
Der Hafen selbst sieht etwas industriemäßig und vergammelt aus und bietet wenig Komfort. Zwei große Windräder machen ziemlichen Krach und lassen kein Gefühl von Idylle aufkommen.
Nachts tobte ein Unwetter über uns hinweg und heute früh regnete es noch immer oder schon wieder. Wir sind beide erkältet und könnten eine bisschen Sonne und Wärme vertragen.
















