Anholt – ein Sandbuckel unter Naturschutz

Nach 9,5 Stunden und 48 sportlich gesegelten (und teilweise geschaukelten) Seemeilen haben wir gestern Anholt erreicht. Die nur 22 Quadratkilometer große Insel mitten im Kattegat zwischen Schweden und Dänemark ist bekannt für seine kilometerlangen weißen Sandstrände, seine einzigartige (sandige) Natur und ein großes Seehundschutzgebiet.

Nachdem im 15. bis 17. Jahrhundert fast der gesamte Baumbestand der Insel für den Schiffbau gerodet wurde, bildete sich im Inselinneren an seiner Stelle eine einzigartige wüstenähnliche Heidelandschaft aus, die heute unter Naturschutz steht. Zwei Erhebungen von 48 und 39 Metern und zahlreiche Dünen verleihen der Insel ein welliges Profil.

Nachdem wir gestern beim Abendspaziergang vier tote Seehunde am Strand liegen sahen, mussten für mein Seelenheil heute dringend lebendige Tiere gefunden werden.

Der feine und recht breite Sandstrand zieht sich fast um die gesamte Insel. An der Nordostspitze steht ein weithin sichtbarer rotweißer Leuchtturm und dahinter beginnt das Revier der Seehunde. Das Gebiet ist weiträumig abgesperrt, aber es gibt eine Beobachtungsstation mit Fernrohr, durch das man die Tiere sehr gut auf ihrer Sandbank beobachten kann. Leider war Anholt in den vergangenen Jahren auch Ausgangspunkt für Seehundseuchen, der viele Tiere in der Nord- und Ostsee zum Opfer fielen. Über den Grund lässt sich nur spekulieren, es müsste wohl noch mehr geforscht werden.

Die Tiere, die wir beobachten konnten, waren putzmunter und vertrugen sich gut mit den auf der Sandbank ebenfalls ansässigen Kormoranen.