Flucht in die Natur

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Freitagfrüh haben wir Oslo nach mehr oder weniger durchwachter Nacht fast fluchtartig verlassen. Am Vorabend hatte eine norwegische Yacht an die Salida angedockt(„Päckchen liegen“) und die drei Insassen mussten jedes mal, wenn sie ihr Boot verlassen und wieder betreten wollten, über die Salida trampeln. Gefeiert haben sie jedenfalls bis 3 Uhr, also bis Sonnenaufgang.

Wie wohltuend ruhig war dagegen unsere Ankernacht, erstmals festgemacht an einem Felsen, in einer wunderschönen Bucht. Natürlich nicht alleine, aber es gab genug Platz für alle. Nach einem etwas abenteuerlichen Spaziergang, der hoch und runter über die Klippen führte, genossen wir die Abendsonne und ließen uns von ihren „Kanada like“ Farbspielen am gegenüberliegenden Ufer sowie von einer vorbeischwimmenden Entenmama mit ihren winzigen Flauscheküken verzaubern.

Heute sind wir bei wiederum stahlblauem Himmel und wenig Wind aus Süd (warum kommt der eigentlich immer aus der falschen Richtung?!) den Oslofjord weiter nach Süden motort. Unterwegs begegneten uns jede Menge Wochenend-Bootsfahrer und sogar eine Segelregatta, durch die wir uns mittendurch geschlängelt haben.

Nach knapp 9 Stunden tuckern und 42 Seemeilen mussten wir feststellen, dass sowohl die angepeilte Ankerbucht als auch der Hafen voll waren. Das Hochsommerwetter hat wohl auch den letzten norwegischen Bootsfahrer aus seinem Winterquartier gelockt. Gut, dass Walter auch noch Plan C parat hatte.