Ich hatte die Befürchtung, dass wir schon ein bisschen übersättigt sein könnten von den vielen Eindrücken auf dieser Reise, aber Visby hat uns von der ersten Minute an verzaubert.
Nach den letzten Stationen auf mehr oder wenig einsamen Schären mitten in der Natur – zwischen Steinen, Felsen, Strand – ist Visby nun das komplette Kontrastprogramm.
Die rund 35 Seemeilen von Färö nach Visby führten uns an zerklüfteten Steilküsten und weiteren großen Rauken vorbei.
Die Hauptstadt der größten Ostseeinsel kann als Sommerurlaubsidylle mit ihrem Charme andere Hansestädte leicht ausstechen. Die Altstadt mutet wie die perfekteste Babelsberger Filmkulisse an mit dem Unterschied, dass hier alles echt ist. Die malerischen kopfsteingepflasterten Gassen mit üppiger Blumenpracht an den vielen alten Häusern, die alten Ruinen und die fast vollständig erhaltene Stadtmauer mit ihren großen Eingangspforten ziehen uns in ihren Bann. Jeder Winkel verspricht eine neue Entdeckung, sodass wir gar kein Ende finden konnten und wiedermal gute 12 km durch die Stadt gewandert sind. Die vielen kleinen Geschäfte in den Altstadtgassen hatten am Sonntag größtenteils geschlossen, sodass wir heute gerne noch einmal losziehen.
Schon gestern Abend kündigte sich ein Wetterumschwung an. Bisher war das Wetter überwiegend sommerlich warm und sehr sonnig, nun dreht der Wind mächtig auf und bringt hohe Wellen, Regen und niedrigere Temperaturen. Wir werden wohl einige Tage hier im Hafen abwettern müssen, bis sich die Ostsee wieder etwas beruhigt hat und wir sicher gen Süden weitersegeln können.



































