Gestern war trotz großer Hitze in Tallinn bunkern angesagt. Zuerst Inventur in allen Stauräumen, dann Einkaufsmarathon. Aber es war notwendig, denn die gepfefferten Lebensmittelpreise in Finnland wollen wir uns nicht antun. Ja, die Zeit vergeht wie im Fluge und wir steuern auf die „Halbzeit“ unserer Tour zu. Verlassen die baltischen Länder und treten die „Eroberung“ Skandinaviens an – natürlich segelnd. Erstes Ziel ist Finnland, wir sind gespannt auf Helsinki und die finnische Schärenwelt.
Heute haben mal wieder alle Wettermodelle bezüglich der Windvoraussagen versagt. Sehr zuversichtlich sind wir heute früh mit voller Besegelung in Tallinn Richtung Helsinki gestartet, um kurze Zeit später alles wieder einzupacken und den Motor anzuwerfen. Null Wind :-(. Dafür große Fähren von allen Seiten und eine brütende Sonne vom Himmel.
Mittags ereilte uns dann eine „unheimliche Begegnung der dritten Art“ in Form von zwei Kriegsschiffen, die ein U-Boot flankierten und unseren Weg kreuzten – beziehungsweise wir ihren. Wir vermuteten zunächst Nato, konnten aber keine diesbezüglichen Kennzeichnungen entdecken. Unsere zweiter Tipp war Russland, da der Seeweg von Kaliningrad nach St. Petersburg über diese Schifffahrtslinie führen würde. Hätte ja sein können und machte mich etwas nervös. Ein nochmaliger gründlicher Blick durchs Fernglas brachte aber dann „Entwarnung“: Am U-Boot war ein Minifähnchen zu erkennen, welches der finnischen Flagge sehr ähnlich sah, was uns natürlich bedeutend besser gefiel. Nach dieser Aufregung mussten erstmal die Zimtschnecken aus dem Reiseproviant unsere Nerven beruhigen.
Je weiter wir uns Finnland näherten, desto kälter wurde der Wind, der dann plötzlich doch wieder einsetzte und die Salida fröhlich segeln und den Skipper zufrieden gucken ließ. Ich für meinen Teil zog mir mein Shirt an und überprüfte die Wassertemperatur. Hatte die Ostsee in Tallinn noch 17,5 Grad gehabt, so waren es jetzt nur noch Gänsehaut verursachende 13,5 Grad, brrrr.
Irgendwann kamen dann die ersten Umrisse von Helsinki am Horizont in Sicht, viel konnte man leider durch den dicken Dunst nicht erkennen. Zu überhören ist dagegen nicht, dass in Finnland Freitagabends Party gemacht wird. Wir haben im Stadthafen vom Boot aus einen schönen Blick auf die Stadt, für die Nacht haben wir bei Bedarf OHROPAX.










