„Turn around!“

Gestern war Dünenklettern angesagt. Eine schweißtreibende Angelegenheit – und mit Blick auf Russland. Die Top 10 für Nida sagen aber, der Blick vom Wasser aus sei viel grandioser. Prima, wir haben ja ein Boot – gesagt getan. Wir tuckern so vor uns hin, der Blick durchs Fernglas, ganz entspannt – plötzlich neben uns ein kurzes Brummen und oh Schreck: ein Schnellboot der litauischen Coast Guard! Wir haben weder gehört noch gesehen, wo die plötzlich herkamen. Herz in der Hose. „Turn around! You are in the restricted zone. Turn around!“ Gott sei Dank guckte er dabei freundlich, denn ich hatte Schiss. Was hatten wir falsch gemacht? Unsere Karte zeigt nicht die Pufferzone zur Grenze, die nur mit Sondergenehmigung befahren werden darf. Die Touri-Boote haben die Genehmigung – wir nicht :-(.

Wir haben uns den Abend trotzdem nett gemacht – an einer Boje außerhalb der Sperrzone. Es war sogar noch ein Bad im warmen Haff drin.

Heute mussten wieder mal die Fahrräder ran. Euro-Radweg 10, entlang am Haff, durch den Wald und mit Abstechern zu den Dünen. irgendwann haben wir geschwitzt und wollten ein kühles Bad in der Ostsee nehmen. Sah auf der Karte auch ganz easy aus. Leider sind Segler auch nicht vor der Rechts-Links-Schwäche sicher. Wir fuhren also in die falsche Richtung. War doof, denn am malerischen Haffufer, das wir so erreichten, war Ameiseninvasion! Wir sind trotz wunderschöner Aussicht auf die so genannten „Dead Dunes“ schnell geflüchtet. Dann aber wenigstens in die richtige Richtung.

Die Ostsee war übrigens heute sehr wohltemperiert.

Für morgen sind wieder 30 Grad angekündigt, sodass wir wohl mehr oder weniger bis zum Hals im Ostseewasser stecken werden.