Ferientag mit Rettungsaktion

Heute haben wir lange ausgeschlafen. Nachts kamen große Wellen aus Süd in den Hafen geschwappt und ließen die Boote stampfen und klappern. Daher mussten wir morgens etwas Schlaf nachholen. Nach einiger Trödelei wollten wir gerade los – Moment, das hatten wir doch schon mal?

Da schlingerte ein Segelboot auf uns zu, der Skipper wollte wohl den freien Platz am Steg neben uns ansteuern, schaffte es aber nicht bei dem starken Seitenwind. Das Boot trieb gefährlich auf die Salida zu. Walter und ich sind schnell hin und haben versucht zu helfen. Auch andere Leute kamen angerannt. Zu viert haben wir versucht, das Boot unter Kontrolle zu bekommen, als plötzlich der Skipper zwischen Bordwand und Steg sich nicht mehr halten konnte und ins Wasser fiel. Walter und der Nachbarskipper wuchteten ihn irgend wie auf den Steg. Am Ende ging alles gut. Was wir nicht verstanden haben: im Boot waren noch zwei Frauen und keine hat irgendetwas unternommen in dieser Situation. Da kann man böse Gedanken haben …

Dann also auf, den Ferientag genießen. Den Aufstieg auf den Leuchtturm haben wir uns verkniffen, Schlange stehen wollten wir dafür nicht. (Ihr erinnert euch? 4 Fähren mit hunderten Tagestouristen …) Aber wir hatten ja die tollen Dünen auf der Nordseite gesehen – da wollten wir hin. Der Radweg dorthin war äußerst abenteuerlich. Es ging ständig Berg auf und ab mit vielen Kurven. Zusätzlich kam uns auf dem schmalen Weg auch noch eine nicht enden wollende Fahrradschlange aus der Gegenrichtung entgegen, sodass mir manches Mal der Angstschweiß ausbrach. Belohnt wurden wir mit einer herrlichen Dünenlandschaft aus weißem feinen Sand. Um sie zu erklimmen haben wir demütig vorher unsere Füße in der Ostsee abgespült. Käsestulle und Banane schmecken – versteckt zwischen den weichen Sandhügeln – besser als ein 5-Sterne-Menü. Ein wirklich sehr bezaubernder Ort, vielleicht der schönste bisher. Und von Touristen fast keine Spur.